Fütterung der Legewachtel
Eine Legewachtel leistet mit nahezu täglich einem gelegten Ei großes. Die Wachtelfütterung sollte deshalb dieser enormen Leistung angepasst sein. Es gibt recht unterschiedliche Auffassungen verschiedener Züchter über die Zusammensetzung des Wachtelfutters.
Einig sind sich aber alle darüber, dass der Rohproteingehalt mind. 18 bis 22% beim Futter für eine Legewachtel betragen muss. Wichtig ist aber, was erwartet der Wachtelhalter von seinen Tieren. Wachteln sind quasi „Allesfresser“, wenn man sie an unterschiedliches Futter gewöhnt. Viele Wachtelhalter meinen es besonders gut und gönnen ihren Wachteln nach ihrer Meinung nur das Beste. Von feinsten Sämereien über Ameiseneier und Mehlwürmer bis zu frischen Salatblättern und anderem Grünzeug wird alles geboten und auch genommen. Nur ist und bleibt es eine sehr begrenzte Auswahl, welche die Wachtel dann fressen muss.
In der freien Natur hätte sie sich vielleicht für einen reinen Insektentag entschieden, oder die Mischung selbst zusammen gestellt, so wie sie es für ihre momentane Lebenssituation für richtig hält. Sollen sie also wirklich fast jeden Tag ein Ei legen, ist ein gleichbleibend gehaltvolles Futter nötig, welches den Tieren ganztägig zur Verfügung stehen sollte. Hinzu kommt, dass die Eier auch noch die richtige Größe haben sollen, eine feste Schale und gut schmecken sollen sie ja auch noch.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Ausweichen auf Futter, welches spezifisch für anderes Geflügel hergestellt wurde, (Legemehl, Putenstarter u.s.w.) immer an irgendeiner Stelle Nachteile mit sich bringt. Das kann die Legeleistung, der Eigeschmack, die allgemeine Lebensdauer, die Befruchtungsrate oder ganz einfach nur die Vitalität der Tiere sein. Immer gab es bei längerem Füttern derartige negative Beobachtungen.
Aus diesem Grund lassen wir unser Futter schon seit Jahren nach unseren Vorgaben produzieren und haben damit schon viele Jahre großen Erfolg. Auf Futterzusätze verzichten wir weitestgehend. Außer der Beigabe von unserem selbst gemischten Wachtelgrit ab und an, oder der Zugabe von Bierhefe bei der Mauser oder zur Brutsteigerung, geben wir nichts, schon gar nicht synthetische Zusatzstoffe. Hauptbestandteile unseres Futters sind Mais, Weizen, Mohn, Brennnessel, Hirse, Buchweizen, Petersilie und andere Kräuter.
Welches Futter aber auch immer gereicht wird, wichtig ist immer dabei, dass den Tieren jederzeit frisches, unverschmutztes Wasser zur Verfügung steht. Hat eine Wachtel einen Tag mal kein Trinkwasser zur Verfügung, stellt sie die Eiablage ein und wird mitunter einige Tage auch kein weiteres Ei mehr legen. Allein diese Tatsache macht deutlich wie wichtig das Trinkwasser ist.
Auf zusätzliche „Leckereien“ verzichten wir komplett, da sie unserer Erfahrung nach den Vögeln eher schaden und der Nutzen fragwürdig ist. Mehr dazu bei Tipps aus dem Alltag -> falsches Futter.
Fütterung von Wachtelküken
Nach dem Schlupf hat ein Wachtelküken noch bis zu 48 Std. eine ausreichende Eigenversorgung über den verbliebenen Eidotter des Bruteies. Auch wenn man es gut meint, ein zu frühes Füttern oder Tränken kann den Tod für das Küken bedeuten. Das aufgenommene Futter oder Wasser kann in den ersten Lebensstunden noch nicht vom Verdauungstrakt verarbeitet werden. Wir reichen grundsätzlich erst am Folgetag nach dem Schlupf das erste Wasser und ca. 8-12 Std. danach das erste Futter.
Das Futter selbst sollte für Wachtelküken sehr Energiereich sein, mindestens mit einem Rohproteingehalt von 20-24%. Bei richtigem Aufzuchtfutter wachsen Wachtelküken quasi beim Zuschauen. Bereits nach dem 5. -7. Tag werden die ersten Federkiele geschoben und geben einen Hinweis auf das zukünftige Aussehen. Die Korngröße muss den kleinen Schnäbeln angepasst sein. Wir stellen Wachtelkükenfutter für die ersten Tage seit Jahren nach eigener Rezeptur selbst zusammen und mahlen es auf eine entsprechende Korngröße.
Viele Züchter füttern Hühner- oder Putenstarterfutter und erhöhen durch die Zugabe von Eiweißprodukten wie Soja oder Trockenmilch den Proteingehalt. Ob ein Kükenstarterfutter letztlich ausreichend ist, kann man an der Vitalität der Küken, an einer geringen Sterberate, am frühen Federkiel-Schieben und letztlich am ersten gelegten Ei erkennen. Dies sollte in der 7. bis 8. Woche passieren. Futterzusätze können mitunter Mangelerscheinungen ein wenig ausgleichen, gutes Futter aber nicht ersetzen.